Donnerstag, 19. März 2015

Bei der Leipziger Buchmesse...

Als wir letzten Sommer bei der Animagic waren, hatten Barny und ich uns ja vorgenommen, das nächste Mal, wenn wir zu einer Cosplaymesse fahren, eigene Kostüme mtzubringen.

Und hey, letztes Wochenende auf der Leipziger Buchmesse (die nebenbei gleichzeitig die Manga- und Comic-Convention ist), liefen wir beide in unseren Kostümen rum, Barny als Ninja aus Konohagakure, ich als Rorschach aus dem wunderbaren Comic Watchmen.
Im Vorhinein hatte ich ein bisschen Angst, dass es öde werden würde, aber dann wurde es doch richtig gut und auch wenn ich mit Maske relativ wenig gesehen habe, hat es sich doch echt gelohnt!

Neben vielen anderen Cosplayern und Cosplayerinnen konnte ich mich auch mit Anna und Sebastian  vom Buddelfisch-Verlag unterhalten, die dort ihre Comics angeboten und jede Menge Zeichnungen für Besucher angefertigt haben.

Insgesamt war es also wirklich super und irgendwie bin ich immer noch ein bisschen beeindruckt.
Hier auf jeden Fall ein paar Fotos:











Sonntag, 15. Februar 2015

Beine im Wind

"Gefäßchirurgin!"
"...Gefäßchirurgin?"
"Ja."
"Na dann..."
Wir sitzen auf der kaputten Brücke, lassen die Beine in die Tiefe baumeln. Die Luft ist frisch, es ist nachmittag. Die Sonne brät das Gras unter uns und im Wasser baden ein paar kleine Vögel im Schatten.
Ich höre ihr zu, während sie spricht und alles, was ich aufbringen kann, ist ein schiefes Lächeln.
"Ich meine, ich hab ja noch viel Zeit und meistens überlege ich mir solche Dinge schnell, aber eigentlich möchte ich das schon ziemlich lange. Nur die Dinge darum ändern sich hin und wieder."
"Naja, es ist gut, einen Plan zu haben..." Das ist alles. Mehr bringe ich nicht raus.
Sie schaut mich an, mit einem zurückhaltenden Lächeln, aber ihre Augen sind sicher.
Ich will ihr noch mehr sagen, aber bevor ich die Worte finde, fängt sie schon an, zu verblassen, wird durchsichtig und verschwindet dann ganz.
Ich sitze allein auf der Brücke. Vielleicht war ich das die ganze Zeit. Leute fahren mit Fahrrädern auf dem Damm, der Wind zerrt kurz an den Blättern der Bäume, gibt dann aber schnell wieder auf.
Ich wäre gern für sie da gewesen, hätte ihr gern etwas mitgegeben, auf den Weg. Ich hab es einfach nicht fertig gebracht.
Ich hab mich immer für relativ mutig gehalten oder wenn nicht mutig, dann zumindest für jemanden, der versucht, mutig zu sein. Aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht war ich mal mutiger, hab nur etwas davon verloren, mit der Zeit, ohne etwas zu merken.
Gefäßchirurgie also... das wäre nichts für mich. Das überlasse ich Anderen. Ich hab mal gehört, die lassen einen erst mal 10 Jahre zuschauen, bevor sie einen den ersten Bypass legen lassen. 10 Jahre!
Aber es gibt da andere Sachen, die ich gern machen würde.
Es wird dunkel. Die Radfahrer sind längst nach Hause gefahren, die Sonne ist verschwunden, aber die Luft ist immer noch warm.
Ich stehe von meinem Platz auf, klopfe mir den Staub von den Sachen und schaue noch einmal auf das Wasser, das unbeirrt flußabwärts fließt. Ich bin traurig, weil ich ihr nicht mehr sagen konnte.
Aber vielleicht ist das schon ok. Sie wird ohne mich klarkommen. Sie ist mutig genug.
Die Brücke ist leer, niemand sitzt mehr auf dem Platz, nur ein paar Vögel sitzen auf dem kaputten Ende über der Wiese. Der Wind rafft sich auf und zerrt noch einmal an den Blättern, bis schließlich eines abreißt und mitgerissen wird.